Verspannte Muskeln können nicht fühlen oder lieben
Verspannte Muskeln können nicht fühlen oder lieben
“Tight muscles cannot feel or love.”
Das berührt und trifft mich gleichzeitig.
Verspannte Muskeln können nicht fühlen oder lieben. Ein Zitat des Choreographen Eric Hawkins.
Gerade gestern konnte ich erleben, wie das Auflösen von einer angestrengten Haltung – nur in einer Körperregion – etwas zum Fließen bringt. Etwas Festgehaltenes in den Fluß kommt, Gefühle dann erlebbar und greifbar werden.
Kennst du das, wenn man das Gefühl hat, etwas nicht mehr fühlen zu können? Oder einfach nicht dran zu kommen. Sich nicht mehr so richtig spüren zu können.
In Traumata ist es eine Form von Erstarrung, doch es muss gar nicht Trauma sein.
Schon Verspannung irgendwo hält etwas an einem Ort.
Das ist manchmal gut so. Und sicher.
Auf der anderen Seite hält es Energie fest, die fließen könnte und lässt Weiterentwicklung schwer zu.
Es braucht Mut.
Aber davon viel weniger, wenn du dich sicher fühlst. Stabil. Gehalten.
Wenn mein damaliger Lehrer mit impuls- und richtungsgebenden Berührungen mir Stabilität vermittelte und mir ein Gefühl für mich selbst gab, löste sich etwas,
was ich in dem Moment nicht mehr halten brauchte.
Es gab mir damals eine Erfahrung, die ich vorher noch nie gemacht hatte:
Ich stand da und fühlte mich plötzlich in der Tiefe ganz ruhig, sicher; manchmal kamen Gefühle hoch, und manchmal war es einfach friedlich.
Durch diese berührende Begleitung, keine Massage, keine Behandlung.
Mega effektiv. Kein Hokuspokus.
Vielleicht kennst du das schon, hast es in meinem Unterricht erlebt und auch wenn nicht, möchte ich dich jetzt einladen,
was auszuprobieren:
dir nur vorzustellen, wie du auf sanfte, weiche und warme Art und Weise auf deinen Schultern berührt wirst.
Schließe vielleicht deine Augen. Stell dir die Berührung auf deinen Schultern vor und wie unter dieser Berührung deine Schultern weicher und weiter werden, auseinander gehen.
Wie dazu ein Regentropfen an deiner Nase zur Nasenspitze herunter läuft
und deine Nase etwas! nach unten sinkt.
Wie dein Hals mehr Freiheit rundherum erlebt.
Wie war das?